Praktikum im IParl während Corona-Krise

von OK

Einblicke in den Forschungsalltag (von Clara Koch)

Mitte Februar 2020 begann ich mein sechswöchiges Praktikum am Institut für Parlamentarismusforschung (IParl) – bestrebt, einen fundierten Einblick in die Forschung der Politikwissenschaft zu bekommen. Um das Wichtigste gleich vorweg zu nehmen: das konnte ich mit Freude erreichen.

Das Institut lernte ich im Rahmen einer Exkursion nach Berlin kennen, die von der Universität Leipzig organisiert wurde. Schon damals hinterließen die Mitarbeiter*innen einen sehr sympathischen Eindruck und während ich mich anschließend in die verschiedenen Publikationen des IParl einlas, wurde mein Interesse geweckt.

Bei Beginn des Praktikums konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, wie meine Arbeit aussehen wird. Ich war gespannt und motiviert, aber eben auch neu im Forschungsalltag. Umso hilfreicher war der freundliche Empfang des noch recht jungen und kleinen Teams - schnell konnte ich mich in das kollegiale und sehr offene Miteinander der insgesamt neun Kolleg*innen und die daraus resultierende angenehme Arbeitsatmosphäre einfügen.

Viel Zeit blieb mir dafür allerdings nicht: aufgrund des grassierenden Corona-Virus arbeiteten wir alle ab dem 12.03. im Home-Office. Trotz dieser eher suboptimalen Situation für ein Praktikum fühlte ich mich stets gut betreut und wenn nötig in meinen Aufgaben unterstützt - während des Home-Office vor allem durch Dr. Benjamin Höhne und Malte Cordes.

Meine Aufgaben kamen vor allem im Rahmen einer Kooperation mit dem Amt für Statistik und Wahlen in Leipzig zustande. Dort wurde im Februar und März in zwei Wahlgängen das Amt des Oberbürgermeisters neu besetzt und jeweils nach dem Wahlgang wurden Wählerinnen und Wähler befragt. Bei diesen Nachwahlbefragungen konnte ich - abgesehen von dem Entwerfen des Fragebogens - von Anfang bis Ende mitwirken. Somit war ich an der Erhebung, der Aufbereitung und Auswertung der quantitativen und qualitativen Daten mit Questor Pro und SPSS und schließlich der Verschriftlichung der Ergebnisse beteiligt, welche in einem Bericht veröffentlicht werden. Um eine gute Zusammenarbeit zu gewährleisten, verbrachte ich eine Woche meines Praktikums im Amt für Statistik und Wahlen in Leipzig. Im Rahmen des Projekts lernte ich einerseits die politikwissenschaftliche Herangehensweise an Daten und Forschungsfragen und die verschiedenen Schritte auf dem Weg zur Veröffentlichung kennen und konnte andererseits viel selbstständig arbeiten.

Neben der Wahltagsbefragung erledigte ich vor allem in den ersten Wochen Recherchearbeit für Dr. Benjamin Höhne und nahm an der wöchentlichen Team-Besprechung und dem Forschungskolloquium teil. Letzteres lieferte mir interessante Einblicke in das wissenschaftliche Miteinander sowie in aktuelle parlamentarische Forschung. Das Kolloquium sowie der Besuch der Tagung anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Deutschen Vereinigung für Parlamentsfragen e.V. (DVParl) fielen leider aufgrund des Coronavirus aus.

Trotz dieser speziellen Umstände fühlte ich mich während meines Praktikums – unabhängig, ob im Institut oder im Home-Office – stets wohl und empfand die Zeit als bereichernd für mich und meinen akademischen Werdegang. Kurzum kann ich ein Praktikum am IParl all jenen empfehlen, die einen tieferen Einblick in die Praxis der Parlamentarismusforschung erlangen und währenddessen nicht nur Kaffee kochen möchten.

Kabine der Wahltagsbefragung zur OB-Wahl in Leipzig

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