Wann ist "sicher" sicher? Kriterien zur Operationalisierung sicherer Wahlkreise im Vergleich

von AP

Anastasia Pyschny und Daniel Hellmann: Wann ist "sicher" sicher? Kriterien zur Operationalisierung sicherer Wahlkreise im Vergleich, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen (ZParl), 48. Jg., H. 2, 2017, S. 350-369. (DOI: 10.5771/0340-1758-2017-2-350)

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Parlamentsfragen (ZParl) gehen Anastasia Pyschny und Daniel Hellmann der Frage nach, wann ein Wahlkreis für eine Partei als 'sicher' gilt.

Diese Frage ist vor allem für Parteien und Kandidaten von Bedeutung. In der politikwissenschaftlichen Fachliteratur existieren einige Vorschläge zur Messung von Wahlkreissicherheit. Auf Grundlage der Bundestagswahlergebnisse der einzelnen Parteien seit 1998 werden die vorgeschlagenen Kriterien miteinander verglichen und ermittelt, welcher Indikator sich am ehesten eignet, um die Sicherheit eines Wahlkreises anzuzeigen. Ein Erststimmenvorsprung ab 17 Prozentpunkten erweist sich als das geeignetste Messkriterium. Noch spezifischere Prognosen können mit dem nach Parteien differenzierten Kriterium ermittelt werden, dass bei parteisystemischen Schwankungen jedoch anfälliger ist. Im Hinblick auf die Bundestagswahl 2017 ist die AfD die große Unbekannte. Sie erzielte im Untersuchungszeitraum keine Direktmandate, doch aufgrund ihrer Wahlerfolge bei vergangenen Landtagswahlen, sind Wahlkreisgewinne auch auf Bundesebene denkbar. Die SPD hat nur noch vier sichere Wahlkreise. Weitaus höher ist die Zahl der prognostizierten Wahlkreisgewinne von CDU/CSU: Zahlreiche Kandidaten können sich bereits vor der Bundestagswahl sicher sein, erneut das Direktmandat zu erzielen.

Der Artikel wurde veröffentlicht in: ZParl, 48. Jg., H. 2, 2017, S. 350 – 369.

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