Öffentliche Vorlesungsreihe zum Thema "Populismus und Demokratie"

Mit der Bundestagswahl am 24. September 2017 hält der Rechtspopulismus auch Einzug in das Herz der bundesdeutschen Demokratie. Die Alternative für Deutschland erhielt 12,6 Prozent der Zweitstimmen. Damit wurde sie aus dem Stand die drittstärkste Fraktion im Deutschen Bundestag, vor der FDP, der LINKEN und den Bündnisgrünen. Was dieser Paukenschlag für das Parteiensystem bedeutet, ist derzeit noch gar nicht absehbar. Handelt es sich nur um eine kurzfriste Erscheinung, die spätestens nach einer Wahlperiode Geschichte sein wird? Oder wird man sich an eine populistische Bundestagsfraktion gewöhnen müssen? Erfahrungen in anderen Ländern zeigen schon jetzt, dass bewährte parlamentarische Gepflogenheiten in Frage gestellt und Debatten kontroverser werden.

Angesichts der Umbruchsituation des deutschen Parteiensystems wird sich die öffentliche Vorlesungsreihe „Populismus und Demokratie“ thematisch breit mit diesem Phänomen auseinandersetzen. Zentrale Fragen der Reihe sind: Was kennzeichnet populistische Parteien und was erklärt ihren Erfolg? Wer wählt sie? Wie agieren sie in und außerhalb von Parlamenten? Welche Ziele verfolgen sie – geht es nur um Stimmungsmache und Stimmenfang? Wie organisieren sich populistische Parteien bzw. wie basisdemokratisch sind sie selbst? Ist Populismus eine Ideologie, eine Bewegung, ein Stilmittel oder eine Taktik zum Machterwerb? Wie neuartig ist er als politische Erscheinung? Und schließlich: Wir gefährlich ist Populismus für die repräsentative Demokratie?

Veranstaltet wird die Vorlesungsreihe vom IParl (Dr. Benjamin Höhne) und von Politik-Lehrstühlen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Prof. Dr. Petra Dobner, Systemanalyse und Vergleichende Politikwissenschaft; Prof. Dr. Suzanne S. Schüttemeyer, Regierungslehre und Policyforschung; PD Jens Hacke, Politische Theorie und Ideengeschichte).

Die Vorlesungsreihe beginnt am 1. November 2017 mit einem Vortrag von Dr. Benjamin Höhne und Anastasia Pyschny (IParl) zum Thema: „Organisatorische Alternative? Innerparteiliche Demokratie in der AfD“. Untersucht wird das Verständnis von Demokratie und Partizipation in dieser Partei und es wird der Frage nachgegangen, wie demokratisch sich deren Kandidatenaufstellungsverfahren zur Bundestagswahl 2017 darstellt, auch im Vergleich zu den anderen Bundestagsparteien.

Die Vorträge finden im Wintersemester 2017/18 immer mittwochs von 18-20 Uhr im Melanchthonianum, Hörsaal XV am Universitätsplatz 9 in Halle statt.

Nähere Informationen zu den Vorträgen finden Sie unter "Termine" und in folgendem Dokument:

 

Die Reihe findet auch medialen Anklang. Anlässlich dazu wurde Dr. Benjamin Höhne von der Mitteldeutschen Zeitung interviewt: "Schreckgespenst Populismus. Uni Halle geht Erstarken der AfD auf den Grund".

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